Rundreise vom westlichen Zipfel zum südlichsten Punkt Europas

Das Ziel ist Tarifa. Nun, der Weg ist das Ziel. Schon in Köln überrascht uns ein Schneesturm, der uns bis in die Extremadura mit Graupelschauern und frostigen 6° folgt und überdies in Tarifa Starkregen angesagt ist, beigen wir einfach ab und fahren erst mal nach Portugal. Ziel: Cabo da Gato, der westlichste Punkt Europas (Festland).

Tarifa

Tarifa ist aber immer noch grandios. Wenn man beim Surfen nach Afrika gucken kann, abends frischen Fisch grillt und auf die Wellen glotzt, herrlich…

Allerdings hat sich Mega viel verändert. Irgendwie ist die „Magie“ der alten „Seeräuberstadt“ nicht mehr da, vieles fühlt sich zu kommerziell an. Es gibt es nur noch wenige Plätze wo man frei stehen kann, und selbst diese sind „parzelliert“. Die Aussteiger, meine Freunde von damals (2003), als ich auch im VW-Bus gelebt habe, wurden verjagt, auf der Wiese sind jetzt Bars, Kiteschulen, Klamottenläden, Launch-Sessel und man kriegt einen läpprigen Cocktail für 11 Euro. Wie konnte das kommen, wo sind die Leute, die hier früher in schrägen, selbstausgebauten Fahrzeugen wohnten? Das frage ich eine junge Bedienung (früher gehörte das Grundstück einem alten oizechten Typi, der sich gegen die zunehmende Hotelisierung und Kommerzialisierung gestellt hat und die Windsurfer in Ruhe lies, vermutlich um den Bürgermeister zu ärgern). Die Frau blafft mich an: Na, die wurden rausgeschmissen! Das Grundstück wurde verkauft, unterteilt und vermietet. Auf mein ratloses Gesicht, wirft sie mir vor: Was willst Du, wo in Europa gibt es einen Platz, wo man kostenlos sein darf!? Tja, dachte ich, nirgendwo und genau das ist eine Schande….  

Etwas Wilder ist es noch in Portugal, vielleicht sind die Freaks dahin ausgewichen. In Tarifa kommen 90% inzwischen im Standard Wohnmobil daher. Vorbei die Zeiten, wo die „junge Leut“ am Strand schlafen, oder im VW-Passat, wer schon älter man war, stieg man auf einen Bus um und die Renter kamen im WoMo mit Heizung daher…

Seht selbst.