Neophyten, Generation Forest, Pflanzen retten …

Die Mittagsblume - Neophyt, Unkraut oder kann das weg?

Ergänzt am: 12. Juni 2024 //

Die Mittagsblume - Neophyt, Unkraut oder kann das weg?
Die Mittagsblume - Neophyt, Unkraut oder kann das weg?

Die Mittagsblume (Lampranthus)

ist eine mehrjährige Pflanze, sie gehört zu den Sträuchern und Zierpflanzen, bildet Teppiche und liebt den sonnigen Standort. Sie hat den floristischen Status "eingebürgerter Neophyt".

Dieser Beitrag wird wohl die allseits bekannte Wollmichsau bemühen, viele Themen bewegen mich und werden hier in einen Topf geworfen. Ob sich am Ende ein Muster daraus ergibt werden wir noch sehen.

Der Anlass: Ein Newsletter über Neophyten Verbot

Das Thema "Neophyten" spaltet die Menschen ungefähr so wie der Klimawandel, wobei, der Klimawandel hat weit mehr Anhänger als Gegner.

In meinen facebook-Gartengruppen findet sich in gefühlt jedem 5. Beitrag ein Kommentar, der es irgendwie schafft unter der Headline "Hilfe, Mäuse fressen meinen Mangold auf" einen Bezug zu Neophyten zu finden und dann wettern alle los. Diesmal beziehe ich mich auf eine Anzeige von "Neophyten, Generation Forest", die es eigentlich nicht verdient haben, dass man sich über sie lustig macht, denn sie wollen wirklich Bäume retten.
Dennoch, auch sie reiten auf der Rettungs-Welle und schmeißen mit Buzzwords um sich. Neophyten, Diversität, Vielfalt, einheimische Pflanzewelt, Bienen, Verarmung, Kirschlorbeer, Bienen, Insektensterben, Verdrängung, Bienn, Bienen und nochmal Bienen und ganz obendrauf die Forderung von Verboten.
Wenn ich grad kein gutes Buch zur Hand habe, lese ich vergnügt die Beschimpfungen und Argumente und Gegenargumente.
Diese wiederhole ich  jetzt nicht, sondern verlinke auf ein paar Artikel, die meiner Ansicht nach die Situation gut wiedergeben.
Am Ende bilde sich bitte jeder sein eigenes Weltbild.

Gartenbrief
10. Mai 2024  |  Markus Kobelt

Einheimisch essen

Ich lese gerne Makus Kobelts Gartenbirefe. Hier hat mich der Gedanke, dass Kiwi verboten werden soll getriggert und dieser Newsletter hat mich auch bewogen, diesen Beitrag zu schreiben.

Speziell zum Thema "KIWI"

"Kiwipflanzen dürfen in der Schweiz bald nur noch mit Warnhinweis verkauft werden."
(Quelle: Gartenbrief 3. Mai 2024 | Raphael Maier)

Wir sind anscheinend gar nicht mehr so weit weg von der Dystopie in dem Film "Idiocracy".

Sogenannte "Lebens"-Mittel im Supermarkt strotzen vor Gift, die fiesen Zutaten findet man wenn überhaupt noch winzig klein  und teilweise verschlüsselt hinter E-XY. Dicke fette Lettern in Ampelfarben, der sogenannte "Nutri-Score" hilft dem nicht denkenden Konsumenten weiter: rot=schlecht grün=essen. Warum Lachs ausgerechnet rot ist hat sich mir noch nicht ganz erschlossen, die Werte hinter der Werte Skala muss man sich nämlich ergooglen.
Dass ein einzelnes Lebensmittel nur einen Teil der Ernährung ausmacht wird überhaupt nicht berücksichtit. Dass ein Lebensmittel über mehr als "nur" Fett verfügt, komplett vergessen. Champignogns werden gerühmt, weil sie zu hohem Prozentsatz aus Wasser bestehen und keine Kalorien haben. Keine Worte mehr.... (Champignons mögen rühmenswert sein aber aus ganz anderen Gründen, traurig, dass man das überhaupt noch erklären muss).

Aber Achtung: gefährlicher Kiwi im Garten!
Ob das wohl Einbrecher aus meiner Laube fernhält?

Die Gartenbriefe enthalten noch andere Neophyten Artikel. Eine Gärtnerei, die Pflanzen züchtet und verkaufen will hat vermutlich auch eine andere Brille auf, als ein Biologe, Naturschützer oder Kleingärtner.

Neophyten: Segen für die Bienen oder Albtraum der Natur?

Dieser Beitrag gefällt mir besonders, weil es eine Liste mit Empfehlungen gibt, welche Pflanzen man statt der gefürchteten Neophyten einsetzen könnte.
Außerdem bringt es der Artikel meiner Ansicht nach etwas auf den Punkt was leider in unserer Zeit symptomatisch ist: Man sollte nicht alles über einen Kamm scheren und eine Hysterie, beziehungsweise Verbotsliste daraus machen.

Zitat: Die meisten dieser gebietsfremden Pflanzen sind völlig harmlos. Stellvertretend seien hier die Rosskastanie oder das Kleine Springkraut genannt, welche sich in unserer Landschaft gut eingebürgert haben, ohne irgendwelchen Schaden anzurichten.
An anderer Stelle habe ich mal gelesen, dass selbst innerhalb von Deutschland, schädigende Neophyten reisen. Pflanzen aus Bayern bedrohen die Flora in Norddeutschland, leider hab ich keine Quelle mehr, aber da fragt man sich ja schon in einer globalen Welt, wo setzten wir da die Grenzen?

Hier geht es zum Beitrag (PDF):
Neophyten: Segen für die Bienen
oder Albtraum der Natur?